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«Forbes 30 under 30»: Schweizer Game-Designerin gehört zu den 30 wichtigsten der Tech-Branche

Das US-Wirtschaftsmagazin Forbes zeichnet jedes Jahr die wichtigsten Personen aus Wirtschaft, Tech oder Unterhaltung aus. Dieses Jahr hat es erstmals eine Schweizer Game-Designerin in die Liste der «30 under 30» geschafft.

Forbes ist bekannt für seine Listen mit den mächtigsten Personen der Welt, den grössten Unternehmen oder den reichsten Personen. Bill Gates, Angela Merkel und Beyoncé gehören unter anderem zu den ausgezeichneten. Daneben werden auch speziell jüngere Personen aus Kategorien wie Technologie prämiert.

Wie wird man zu einer der wichtigsten Personen im Tech-Business?

Wie wird man überhaupt nominiert?

Man kann sich selbst nominieren oder von jemand anders nominiert werden. Am Ende entscheidet eine Jury.

Was versprichst du dir davon? Anerkennung? Neue Connections?

Es ist schlussendlich immer gut, wenn ein Schweizer Game-Projekt internationale Anerkennung erhält. Sei es für die Glaubwürdigkeit oder bezüglich der Schweizer Politik. Darauf können wir aufbauen, wenn wir unsere Erfolge vorweisen könnnen.

Du gehörst zu den aktivsten Köpfen in der CH-Game Szene. Was treibt dich an?

Philomena arbeitet aktuell auf den finalen Release von «Niche» hin.

Dir liegt offenbar viel an der hiesigen Game-Szene. Wie versuchst du ihr beim Wachsen zu helfen?

In letzter Zeit habe ich mich darauf fokussiert, eine Liste aller Schweizer Game-Studios zu erstellen. Wie sie sich finanzieren, was für Spiele sie machen etc.. Damit es mal einen guten Überblick gibt. Es fehlt noch deutlich an Daten über die Schweizer Szene, auch bezüglich der Kommunikation mit Politikern, damit wir etwas Konkretes vorweisen können.

Fantasy Basel, Ludicious und im Herbst gibt es mit der Zürich Game Show noch ein neues Game-Festival. Hast du das Gefühl, es geht was in der Schweiz?

Absolut. Nur schon, wenn man sieht, wie viel neue Firmen dazu kommen und wie viele dann auch bleiben. Und wie viele Studios nicht nur ein erfolgreiches Game produzieren, sondern gleich noch einen Nachfolger. Auch von der Gesellschaft wird es immer mehr akzeptiert. Es geht in eine gute Richtung.

Warum schafft die Schweiz abgesehen vom «Landwirtschaftssimulator» oder «Train Fever» praktisch keine nennenswerten internationalen Erfolge?

«Landwirtschaftssimulator» ist mit Abstand die erfolgreichste Game-Serie der Schweiz.

Viele Studios kommen aus der ZHdK und haben primär einen künstlerischen Ansatz. Es wäre sinnvoll, wenn wir uns von Anfang an mit Wirtschaftsstudenten zusammentun würden, damit Studios auch für die Langlebigkeit planen. Das würde wohl auch dazu führen, dass auch andere Projekte in Angriff genommen werden.

In der Schweiz kannibalisieren sicherlich auch lukrativere Branchen wie Banken und IT-Firmen die Fachkräfte. Schweden beispielsweise hat dieses Problem anscheinend nicht und kann mit DICE etc. auch richtige grosse Studios vorweisen.

Wir haben einfach zu wenig Expertise und Orte, die nach dem Studium Anschluss bieten. Das ändert sich nun zwar langsam. Wir haben keinen Publisher, der die Leute aufnehmen und den Zyklus antreiben könnte.

Oder dann gibt es mal Studios, die Erfolg haben, aber dann gehen sie zu einem ausländischen Publisher und ziehen weg. Es bräuchte Anker, damit wir nicht wegfliegen wie Ballone.

Dank «Niche» ist die Zukunft des Studios für mindestens zwei Jahre gesichert.

Bei den Spielen muss man zudem unterscheiden zwischen eigenen und Kunden-Projekten. Es lohnt sich in der Schweiz sehr, Auftragsarbeiten zu übernehmen als im Vergleich zu anderen Ländern, was oft dazu führt, dass man ihnen den Vorzug gibt.

Es gibt sehr wenige Studios in der Schweiz, die nur an eigenen Projekten arbeiten. Kundenaufträge haben dagegen natürlich immer Priorität. Das bremst dich mit deinen eigenen Sachen aus. Und es gibt auch immer mehr Aufträge. In den letzten drei Jahren ist die Quote extrem gestiegen. Dann wirst du angefragt, das Projekt klingt cool und es wird erst noch gut bezahlt. Ich wüsste nicht, ob ich zu jedem Auftrag nein sagen würde.

Wie siehst du die Entwicklung in den nächsten Jahren?

Firmen wie Urban Games werden weiter wachsen und wohl schon bald Richtung AAA (Synonym für grosse Studios) gehen. Ich hoffe, dass es noch weitere grosse Produktionen geben wird, finde es aber auch schön, dass wir viele kleine Schöpfer haben, die coole Sachen machen.

«Transport Fever» ist der Nachfolger von «Train Fever» des Schaffhausers Studio Urban Games.

Es würde also nicht mal so viel bringen, wenn zum Beispiel die Migros ihr gesamtes Kulturprozent in den Game-Bereich stecken würde, weil sich niemand mit Publishing auskennt?

Geld würde auf jeden Fall helfen. Es ist immer noch sehr dürftig, was in die Spieleindustrie gesteckt wird. Es wäre sicherlich eine gute Investition, aber wenn noch lange gewartet wird, frage ich mich schon langsam, ob man den Rückstand noch aufholen kann, im Vergleich zu Finnland etc..

Es gibt international immer wieder Erfolge von winzigen Teams aus zwei, drei oder fünf Entwicklern. Dazu muss man natürlich ein finanzielles Risiko eingehen. Sind wir Schweizer vielleicht einfach zu verwöhnt?

Es hat schon etwas. Mein Geschäftspartner war vorher Programmierer und hat richtig gut verdient und für ihn war es ein krasser Entscheid, den Job zu kündigen.

Philomena teilt sich das Büro am Escher-Wyss-Platz mit anderen Indie-Game-Entwicklern.

Warst du schon immer ein Gamer?

Ich wusste aber selbst dann noch überhaupt nichts von der ZHdK. In meiner Familie war Studieren nie wirklich ein Thema. Es war gar nie eine Option. Von einer Freundin hab ich dann gehört, dass sie an der ZHdK Zeichnen studiert und dass man dort sogar Games studieren kann und ich nur so: «Waaas?» Ich ging dann an die Infoveranstaltung und arbeitete von da an drei Jahre darauf hin, dass sie mich aufnehmen. Danach war ich glücklich.

Wenn sie nicht gerade an neuen Spielen arbeitet, versucht sie auf anderen Wegen die Schweiz ins internationale Scheinwerferlicht zu rücken, wie hier während eines Talks an den European Indie Game Days in Paris.

An was arbeitest du aktuell?

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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