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Produkttest

Hövding, der Airbag für Velofahrer

Es gibt keinen vernünftigen Grund, beim Velofahren auf den Helm zu verzichten. Oder doch? Der Hövding 3 bietet Kopffreiheit und verspricht deutlich mehr Sicherheit. Leider nicht in allen Situationen.

Frau Alstin, Frau Haupt und der Häuptling

What's new?

Wenn die App installierbar wäre – was auf dem iPhone der Fall ist –, bietet sie folgende Funktionen:

Von nun an bin ich Teil der Community und fühle mich nackt auf dem Kopf. Nicht nur, weil ich über keine schützenswerte Frisur verfüge. Sondern auch, weil ich praktisch alle Wege mit dem Velo zurücklege und mein Helm üblicherweise genauso sicher dabei ist wie mein Haustürschlüssel. An den Hövding um den Hals muss ich mich gewöhnen. Optisch erinnert er mich an einen anderen Schutz.

Für wen ist der Hövding geeignet?

Wie gut schützt der Airbag?

Wann der Airbag nicht hilft

Der Hövding entfaltet sich in einer Zehntelsekunde, was ungefähr einem Wimpernschlag entspricht. Das ist schnell, aber nicht immer schnell genug. In welchen Situationen das Risiko mit dem Hövding höher ist, zeigt das nachfolgende Video des TCS ab Sekunde 24 eindrücklich: Bei einem seitlichen Aufprall auf eine Fahrzeugkante kommt er zu spät. Getestet wurde die Vorgängerversion Hövding 2.0, dessen Airbag-System der Hersteller als gleich sicher einstuft.

Mit diesem Risiko musst du als Hövding-Träger leben. Auch vor tief hängenden Ästen oder Garagentorkanten kann er dich nicht schützen. Und dann gibt es noch ein weiteres Risiko: dich selbst. Denn du musst den Airbag korrekt bedienen.

Bedienung und Komfort

Um den Hövding scharf zu stellen, musst du noch eine Lasche darüber schliessen, die magnetisch einrastet und über ein grünes Licht und eine kleine Melodie signalisiert, dass alles in Ordnung ist. Wenn den Airbag in deinem Nacken nichts verdeckt, kann es losgehen. Brillen sind okay, Mützen und Frisuren auch. Zumindest die meisten.

Die folgenden Frisuren könnten ein Problem darstellen: ein sehr starrer Irokesenschitt (wenn Dein Haar nicht zu starr ist, sollte es kein Problem geben), ein sehr großer Afro und lange ausladende Dreadlocks, die nicht in den Kragen passen.
Hövding hilft mit hairvorragenden Hinweisen

Diese Probleme habe ich nicht, der Hövding hätte bei mir freie Bahn. Nachdem ich mich an den helmlosen Kopf gewöhnt habe, geniesse ich es, oben ohne unterwegs zu sein. Einerseits. Andererseits stört mich der Klotz im Nacken, den ich immer wieder mit dem Hinterkopf berühre. Als hätte ich einen zu hoch sitzenden Rucksack an. Auf dem alten Rennvelo und meinem Citybike ist die Sitzposition zu gestreckt, als das der Hövding wirklich bequem wäre.

Erst bei Velo Nummer drei, dessen Lenker deutlich höher als der Sattel ist, sitzt die Halskrause perfekt. Das ist ein Punkt, den du in Betracht ziehen solltest: Der Hövding ist eher fürs Hollandrad als fürs Hipster-Bike gemacht. Dafür kann ich in einer anderen Frage Entwarnung geben.

Fazit: Das Schicksal schert sich nicht um Normen

Ausgelöst habe ich den Hövding nicht. Was hat er in mir ausgelöst? Ich habe Respekt vor der innovativen Idee und der Umsetzung. Ein Kragen, damit du nicht deinen Kopf riskierst – darauf muss man frau erst einmal kommen. Es war ein langer Weg, den Airbag mit den Gesetzen und Vorschriften in Einklang und auf den Markt zu bringen. Trotzdem darf er nur auf normalen Velos getragen werden, bei denen keine Helmpflicht besteht.

Aus dem Helm der Zukunft ist Realität geworden und er lernt weiter dazu. Für den Algorithmus, der über die Auslösung wacht, wurden die Unfalldaten von 3000 Stunt-Stürzen erfasst. Die Community liefert zudem konstant neue Daten zum Fahrverhalten.

  • Je aufrechter die Sitzposition, desto bequemer ist der Hövding.
  • Die Bedienung ist einfach, die App derzeit eine Baustelle.
  • Das Schicksal schert sich nicht um Normen und Verordnungen – entsprechend weisst du erst nach einem Sturz, was deine Schutzausrüstung wert war.

Ein Helm ist immer in Position, der Airbag braucht einen Wimpernschlag und Vertrauen in den Algorithmus. Die Entscheidung liegt bei dir.

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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