
News & Trends
IFA 2019: Wir berichten live aus Berlin
von Luca Fontana
Die 2019er Ausgabe der Internationalen Funkausstellung in Berlin ist bereits wieder Geschichte. Vor Ort waren Jan und Luca aus der Redaktion sowie Videoproduzent Manu. Ein Rückblick.
Die IFA ist eine feste Grösse auf dem Messegelände Berlins. Sechs Tage lang hat die Messe auf einer Ausstellungsfläche von über 160 000 Quadratmetern über 1800 Unternehmen wie Samsung, Huawei oder Sony Platz für Innovationen, Ankündigungen und Shows geboten.
Und wir, das sind Deutschland-Redakteur Jan, Schweiz-Redakteur Luca und Videoproduzent Manu, haben während dieser Zeit live aus Berlin berichtet.
Zeit, einen Rückblick auf das zu werfen, was die grösste Technikmesse Europas gewesen ist und auch weiterhin bleiben wird.
Stille. Damit haben globale Player wie Samsung, Huawei und Apple geglänzt. Jedenfalls auf der IFA in Berlin; die wichtigsten Smartphone-Ankündigungen sparen sich die Grossen für ihre eigenen Events auf. Jenes von Apple hat gar bereits stattgefunden, zeitgleich mit der IFA. Samsung gab immerhin endlich bekannt, wann das sehnsüchtig erwartete Galaxy Fold auf den Markt kommt: am 18. September.
Huawei zeigt zwar kein neues Smartphone, erzählt dafür aber vom neuen Kirin 990 System-on-a-Chip. Der soll mit noch mehr Leistung und verbesserte künstlicher Intelligenz für noch bessere Fotos sorgen. Zudem gibt es ihn in einer Variante mit integriertem 5G-Modul. Ein zusätzlicher Chip sei dann nicht mehr nötig. Das erste Smartphone mit ihm wird das Mate 30 (Pro), das Huawei am 19. September vorstellt.
Das einzige potentielle Flaggschiff zeigt Sony mit dem Xperia 5 auf der IFA. Die Ausstattung ist mit dem Xperia 1 identisch, nur das Display und damit das gesamte Smartphone etwas kleiner. Auch wenn der Name verwirrenderweise einen grösseren Abstand zwischen beiden Telefonen nahelegt. Das ROG Phone II von Asus ist technisch ebenfalls ganz vorn mit dabei, bleibt aber als Gaming-Smartphone ein Nischenprodukt.
Mehr Neues gab es bei den Mittelklasse-Phones. Samsung hat mit dem Galaxy A90 sein erstes Mittelklasse-Smartphone mit 5G vorgestellt. Nokia hat mit dem Nokia 7.2 und Nokia 6.2 gleich zwei neue Smartphone im Gepäck und zaubert auch noch ein Klapphandy aus der Tasche. Motorola baut seine One-Serie mit einem Smartphone mit vier Kameras aus.
Apropos Klapphandy: LG tüftelt noch an seiner Version von Falt-Phones im klassischen Sinne und bringt in der Zwischenzeit das G8X mit einer besonderen Hülle: In dem Case steckt ein Zweitscreen. Damit wird aus dem G8X ein Klapphandy mit ordentlichen Specs.
An der TV-Front hat sich bei den kaufbaren Neuvorstellungen nicht besonders viel getan. Auffallend ist, dass sich der 8K-Zug trotz mangelnden 8K-Inhalten nicht aufhalten lässt. Ob Sony, LG oder Samsung: Mittlerweile haben alle einen LCD- oder OLED-Fernseher mit über 33 Millionen Pixeln im Angebot.
Viel spannender ist die Frage, wie etwaige 8K-Inhalte dereinst auf die Fernseher gelangen sollen. Die Antwort: 5G. Bei Huawei munkelt man seit Mai von 5G-TVs. Bei Samsung seit kurzem auch. Auf der IFA hat vor allem Sharp ein 5G-Konzept gezeigt, das Kameras, Bearbeitungsprogramme und Wiedergabegeräte umfasst. Wir werden sehen, wer das Rennen um den ersten marktfähigen 5G-Fernseher macht.
Von seiner innovativen Seite hat sich Panasonic gezeigt. Ein transparenter OLED-TV soll bereits nächstes Jahr auf den asiatischen Markt kommen: Eingeschaltet ein normaler TV, ausgeschaltet gibt er den Blick hinter den Panel frei.
Egal ob Acer, Asus, Lenovo oder Co: Bei den Notebooks waren auf der IFA vor allem Aktualisierungen angesagt. Sie neuen Notebooks werden teilweise etwas leichter, haben mehr Grafikpower an Bord und viele auch schon Chipsätze aus Intels zehnter Generation. Die bringt den neuen WLAN-Standard WiFi 6 auf die Rechner, der sich auch jenseits der PCs in vielen anderen Geräten und vor allem auch bei WLAN-Routern wiederfand.
Asus jagte Acer den Titel des leichtesten 14-Zoll-Notebooks nach wenigen Stunden wieder ab. Lenovo wiederum will immer mehr seiner Notebooks mit dem Alexa-Sprachassistenten ausstatten und versucht seine neuen Tablets als zentrale Elemente des Smarthome zu etablieren, während Apple und Samsung ihre eher als Notebook-Ersatz positionieren.
Ja, es gab neue Wearables von Fitbit, Garmin und Fossil. Aber sie kamen genau wie die Kopfhörer von Skullcandy, Libratone, Sony oder Jaybird nicht über die Bewertung “kleine Aktualisierung” hinaus. Schöne Sachen sind da genau wie bei den Bluetooth-Lautsprechern dabei, aber der grosse, spannende Wurf blieb. Das wird uns aber nicht daran hindern einige der Neuheiten in der Zukunft zu testen. Den offene Fragen gibt es genug.
Nichts. Nicht wirklich. Ausser, dass die ultimative Vernetzung, die uns Hersteller seit gefühlt einem halben Jahrzehnt versprechen, dank dem Mobilfunkstandard 5G endlich in greifbarer Nähe zu sein scheint. Ob das tatsächlich bewirkt, dass wir uns alle neue Kühlschränke, Öfen und Waschmaschinen besorgen werden?
Wobei doch, etwas gab’s noch: Miele präsentiert seinen ersten kabellosen Handstaubsauger. Gute Sache.
Bis Weihnachten werden viele der IFA-Neuheiten erhältlich sein, bevor dann im Januar mit der CES in Las Vegas die nächste grosse Technikmesse ansteht.
Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»