
Produkttest
Dreame beweist: Rolle hat Zukunft und löst Mopps ab
von Lorenz Keller

Der Mova Z60 Ultra Roller Complete saugt gründlich, navigiert fehlerfrei und wischt mit einer selbstreinigenden Rolle. Doch der Roboter hat einen Doppelgänger.
Wie gut die aktuelle Saugroboter-Generation ist, beweist der Mova Z60 Ultra Roller Complete im Test. Er lässt Staub und Tierhaare verschwinden – und wischt den Boden. Doch macht er es besser als die Konkurrenz aus dem eigenen Haus?
Sprechen wir zuerst über den Elefanten im Raum – beziehungsweise den Klon im Sortiment. Der Mova Z60 Ultra Roller Complete wirkt wie ein Doppelgänger des Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete, den ich kürzlich getestet habe. Das ist kein Wunder, denn Mova ist eine Tochtermarke von Dreame und greift auf das gleiche technische Grundgerüst zurück.
Die Ähnlichkeiten sind teilweise offensichtlich: Die Doppelbürste zum Beispiel sieht identisch aus, ebenso die Wassertanks in der Basisstation. Bei der Reinigungsflüssigkeit wurde einfach der Markenname geändert.

Beide haben fürs Wischen genau die gleiche Rolle, die unter einer Abdeckung verschwindet, wenn sie nicht gebraucht wird – etwa beim Saugen von Teppichen. Nur wenn ich mir die technischen Details ganz genau anschaue, fallen mir Unterschiede auf.
Das Modell von Dreame hat in manchen Bereichen etwas mehr Power: etwas höhere Saugleistung, mehr Druck beim Wischen, und der Mopp wird bei höheren Temperaturen gereinigt.
Diese kleinen Unterschiede spiegeln sich teilweise im Preis wider. Das Modell von Dreame mit den etwas besseren Leistungsdaten war im Testzeitraum meist rund 100 Franken teurer. Der Unterschied bei der unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller liegt ebenfalls in diesem Bereich. Der Mova zeigt allerdings stärkere Preisschwankungen – er war auch schon für rund 1000 Franken erhältlich. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, die Preisentwicklung im Auge zu behalten.
Denn im Alltagstest hat der Mova genauso überzeugt wie das Pendant von Dreame.
Ich habe mit dem Mova Z60 Ultra Roller Complete während mehreren Wochen meine Wohnung geputzt. Respektive sie von ihm putzen lassen. Der Roboter läuft mehrmals pro Woche, meist im «Clean Genius»-Modus, in dem er automatisch saugt und wischt.
Dadurch erhöhe ich die Grundsauberkeit in der Wohnung deutlich, was mit Haustieren durchaus notwendig ist. Der Z60 ist unkompliziert – was in einem lebhaften Haushalt, der nicht wie im Möbelkatalog aufgeräumt ist, ebenfalls entscheidend ist.

Der Mova hat sich im Test weder verirrt noch festgefahren, hat kein Katzenspielzeug eingesaugt und sich nie in ein Kabel gewickelt. Hinderniserkennung und Navigation funktionieren perfekt. Das ist das, was für mich längerfristig zählt.
Die Wartung ist unkompliziert. Der Roboter versorgt die Wischrolle laufend mit frischem Wasser – und zieht die schmutzige Flüssigkeit wieder von der Rolle ab. In der Basisstation wird der Mopp heiss gewaschen und mit warmer Luft getrocknet. Da muss ich von Hand nichts machen. Die Temperaturen sind zwar nicht so hoch wie beim Konzernbruder, ich habe im Alltag aber keinen Unterschied bemerkt.
Meine Aufgabe beschränkt sich darauf, den Frischwassertank in der Basisstation einmal pro Wochezu füllen und den Abwassertank zu leeren. Das möglichst alle paar Tage, damit das Dreckwasser nicht stinkt. Nach fünf Testwochen habe ich mir den Roboter das erste Mal von unten angeschaut. Die Doppelbürste hat ihr Versprechen gehalten: Kein einziges Haar hat sich darin verfangen – und das trotz zwei Menschen mit langen Haaren im Haushalt.

Einmal pro Monat fällt die Reinigung des Einlegers am Boden der Basisstation an. Dort finden sich getrocknete Reste von Staub und Katzenhaaren – wie bei allen Saugrobotern. Das Kunststoffteil lässt sich glücklicherweise herausnehmen und abwaschen.
Schauen wir uns die Details an. Die Installation gelingt – wie bei den meisten modernen Saugrobotern – schnell und einfach: QR-Code scannen, WLAN verbinden – und schon ist das Gerät einsatzbereit. Um das Gerät sinnvoll zu nutzen, ist die App des Herstellers sowie ein persönliches Login erforderlich. Wie es sonst bei Mova mit dem Datenschutz aussieht, kannst du hier nachlesen.
Der Z60 Ultra Roller Complete benötigt neun Minuten, um meine Wohnung zu kartografieren. Damit gehört er zu den schnellsten, die ich bislang getestet habe.
Der Roboter ist nicht nur schnell, sondern auch genau. Die Zimmereinteilung stimmt perfekt, lediglich der Flur wird in zwei Teile aufgeteilt – und die Namensgebung ist nicht korrekt. Das kann ich mit ein paar Klicks korrigieren, und schon ist der Roboter einsatzbereit.
Die App finde ich übrigens etwas übersichtlicher als die von Dreame, obwohl beide sehr ähnlich sind. Vor allem, wenn du nicht immer die gesamte Wohnung reinigen willst, sondern einzelne Zimmer, lässt sich das einfacher einstellen.

Im Standardmodus mit Saugen und Wischen benötigt der Mova rund 75 Sekunden pro Quadratmeter. Die gründliche Reinigung braucht also ihre Zeit. Mit der immer komplexeren Wischtechnik sind die Roboter in den vergangenen Jahren eher langsamer geworden.
Auch bei der Lautstärke sind keine Fortschritte zu verzeichnen. Mit 62 Dezibel, gemessen in rund einem Meter Abstand, liegt der Z60 Ultra Roller Complete im guten Durchschnitt der letzten Tests.
Im Alltagstest hat der Z60 Ultra Roller Complete rundum überzeugt – genauso wie sein Bruder, der Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete. Das ist wohl der grösste Kritikpunkt: dass sich die Modelle kaum unterscheiden. Was sich der Hersteller mit seinen zwei Brands dabei gedacht hat, ist unklar.
Für dich als Konsumentin oder Konsument hat das aber auch Vorteile: Du musst dir nicht gross Gedanken über Features und Unterschiede machen, sondern kannst einerseits die Preise vergleichen und andererseits einfach jenes Modell wählen, das dir vom Gefühl her mehr zusagt. Oder gerade günstiger zu haben ist. Dabei gilt zum Publikationszeitpunkt auch zu bedenken, dass die Black Friday Aktionen vor der Türe stehen.

Mova liefert mit dem Z60 Ultra Roller Complete ein überzeugendes Gesamtpaket. Der Roboter hat einen einziehbaren Laserturm, er klettert über Schwellen von vier bis fünf Zentimetern und wischt mit seiner Rolle den Boden nochmals deutlich besser als Modelle mit zwei runden Mops.
Im Alltagstest überzeugt die präzise Navigation, die gute Hinderniserkennung und die fast wartungsfreie Nutzung. Verwirrend ist, dass es mit dem Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete ein praktisch identisches Modell vom selben Hersteller gibt – das genau gleich gut ist.
Pro
Contra
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