Produkttest

Mova P50 Pro Ultra im Test: Er hat alles, was ein Saugroboter braucht

Der Mova P50 Pro Ultra zeigt im Alltag, dass du für einen guten Saugroboter nicht tief in die Tasche greifen musst. Das Fazit meines Tests lautet: gute Qualität und viele Features – aber preiswert.

Erst seit diesem Jahr ist Mova auf dem Schweizer Markt präsent. Als Neuling muss sich der Hersteller aus China von der Masse abheben. Das macht Mova mit seiner Preispolitik: Die Saugroboter sind zwar nicht billig, aber preisgünstig.

Ein Tochterunternehmen von Dreame

Beim Auspacken fällt auf, wie ähnlich der Mova P50 Pro Ultra den Modellen von Dreame ist. Manche Bauteile wie Bürsten oder Mopps sind gar identisch. Die App wirkt – abgesehen von den Logos – nahezu gleich.

Das ist kein Zufall, denn Mova ist ein Tochterunternehmen von Dreame: eine Zweitmarke aus demselben Haus, die preislich unter der Hauptmarke angesiedelt ist. Die Produkte basieren zwar auf derselben Technik, sind in den Details jedoch unterschiedlich zusammengestellt. Man kennt das aus der Automobilbranche, zum Beispiel bei Volkswagen mit Audi, Skoda, Seat und VW.

Mopps, Bürste, Gehäuse – alles am Mova erinnert an Dreame.
Mopps, Bürste, Gehäuse – alles am Mova erinnert an Dreame.

Alles, was ein Saugroboter braucht

Bei der Ausstattung setzt Mova beim P50 Pro Ultra auf eine Vollausstattung ohne Schnickschnack.

Das kann der Roboter:

  • Lidar-Navigation: Dank des Lidar-Sensors wird die Wohnung schnell kartografiert und der Roboter navigiert präzise. Im sechswöchigen Test hat er sich kein einziges Mal verfahren. Kameras helfen bei der Hinderniserkennung.
  • Kantenreinigung: Sowohl die Seitenbürste als auch einer der zwei Mopps sind ausfahrbar und putzen so die Ecken und Kanten bis an den Rand.
  • Selbstreinigung: Die Basisstation saugt den Schmutz in einen Staubbeutel mit 3,2 Liter Fassungsvermögen ab. Sie wäscht die zwei runden Mopps mit 75 Grad heissem Wasser und trocknet sie danach mit heisser Luft. Reinigungslösung und frisches Wasser werden automatisch aufgefüllt. Wird die Saugfunktion ohne feuchtes Wischen genutzt, legt der P50 Pro Ultra die zwei Mopps in der Basisstation ab. Sobald sie wieder benötigt werden, kann der Roboter sie selbst magnetisch wieder befestigen.
Die Basisstation mit dem dunklen Schmutzwassertank und dem hellen Frischwaschertank.
Die Basisstation mit dem dunklen Schmutzwassertank und dem hellen Frischwaschertank.

Diese Funktionen fehlen im Vergleich zu absoluten Topmodellen:

  • Kletterfähigkeit: Der Mova hat keine ausfahrbaren Räder oder Beine, um über Schwellen oder Absätze zu klettern. Bis maximal zwei Zentimeter Geländehöhe überwindet er mit etwas Mühe, mehr geht nicht.
  • Spezial-Features: Manche Topmodelle haben einziehbare Lasertürme oder ausfahrbare Greifarme. Auf solche Gadgets musst du beim P50 Pro Ultra verzichten.

Reinigungsqualität ist top

Mit einer Saugkraft von 19 000 Pascal gehört der P50 Pro Ultra zu den stärksten Saugrobotern auf dem Markt. Das über tausend Franken teure Topmodell Dreame X50 Ultra Complete beispielsweise schafft 20 000 Pascal. Allerdings sagen diese selbst deklarierten Werte nur bedingt etwas über die Reinigungsleistung aus. Ein kräftiger Unterdruck alleine reicht nicht, denn es braucht ein optimales Zusammenspiel aller Komponenten wie Bürste oder Filter.

Im Alltagstest hat mich der Mova P50 Pro Ultra rundum überzeugt. Er kann bei der alltäglichen Reinigung gut mit den Topmodellen von Roborock und Konzernmutter Dreame mithalten. Tierhaare, Brosmen, leichte Alltagsverschmutzungen – alles kein Problem.

Mehrmals pro Woche lasse ich den P50 Pro Ultra seine Kreise ziehen und erhöhe damit die Grundsauberkeit deutlich. Das ist in meinem Haushalt mit Haustieren sehr angenehm, und ich kann die Handarbeit auf jene Bereiche reduzieren, die Saugroboter nicht erreichen.

Was mir besonders gefällt: Ich habe nach sechs Wochen Test das erste Mal die Bodenbürste kontrolliert. Trotz mehrerer langhaariger Mitbewohner hat sich kein einziges Haar in der Bürste verfangen. Die Anti-Verhedderungsfunktion der Walze, die verwickelte Haare laufend zerschneidet, funktioniert also ausgezeichnet. Positiv ist auch, dass diese Bürste inklusive ist – bei manchen Konkurrenten müsste man sie separat kaufen.

Nach sechs Wochen ohne Reinigung: Einige kurze Katzenhaare kleben an der Unterseite, aber es haben sich keine langen Menschenhaare um die Bürste gewickelt.
Nach sechs Wochen ohne Reinigung: Einige kurze Katzenhaare kleben an der Unterseite, aber es haben sich keine langen Menschenhaare um die Bürste gewickelt.

Schwächen bei Lautstärke und Bauhöhe

Der Mova P50 Pro Ultra ist im Betrieb nicht leise. Ich messe rund 63 Dezibel in einem Meter Abstand. Damit gehört er zu den lauteren Saugrobotern, die ich getestet habe. Das spielt vor allem dann eine Rolle, wenn du das Gerät nutzen willst, während du im gleichen Raum bist.

Die zweite Schwäche ist die Bauhöhe des Roboters. Er ist mit dem Turm 10,4 Zentimeter hoch. Unter meinem Sofa wird es damit bereits knapp. Aktuelle Topmodelle messen weniger als zehn Zentimeter. Dank einziehbarem Lidar-Turm sind es teilweise nur acht Zentimeter.

Unter mein Sofa schafft es der Mova noch gerade so.
Unter mein Sofa schafft es der Mova noch gerade so.

Installation und App: Qualität auf hohem Niveau

Die Installation läuft wie bei Dreame. Das bedeutet, dass du ein Konto erstellst und den Roboter mit der App verbinden musst. Danach wird das Gerät auf eine Runde durch die Wohnung geschickt, um einen präzisen Plan zu erstellen.

Dabei erweist sich der Mova P50 Pro Ultra als Sprinter. Er hat nur acht Minuten gebraucht – fast Rekordzeit. Nur der Dreame X50 Ultra war noch eine Minute schneller. Die effiziente Kartografierung ist kein Wunder, da Mova auf die Technik von Dreame zurückgreift, die in diesem Bereich besonders leistungsfähig ist.

Die Raumeinteilung hat der Roboter nahezu perfekt erkannt. Nur das Büro hat das System zweigeteilt, was sich jedoch mit wenigen Klicks korrigieren lässt. So dauert es nur rund 15 Minuten – und der Haushaltshelfer ist einsatzbereit.

Über die App programmiere ich wie gewohnt den Saugroboter. Ich sage ihm, was er wie und wie oft putzen soll, definiere Sperrzonen und wähle, wie intensiv er reinigt und wie viel Flüssigkeit er fürs feuchte Aufnehmen braucht.

Bereits bei der Installation bestimme ich, ob ich Bilder zur Analyse von Objekten und die Hindernisvermeidung mit Künstlicher Intelligenz nutzen will. Dazu muss ich auch die Datenschutzbestimmungen akzeptieren. Ich kann verhindern, dass Bilder in die Cloud geladen werden, die Karte meiner Wohnung wird aber auf jeden Fall gespeichert.

Der Roboter hat die Wohnung perfekt gescannt – und das in kürzester Zeit.
Der Roboter hat die Wohnung perfekt gescannt – und das in kürzester Zeit.

Insgesamt ist die Mova-App wie die von Dreame aufgebaut. Das ist positiv, weil sie übersichtlich ist und sich bewährt hat. Allerdings zeigen sich auch dieselben Schwächen. Falls die Reinigung jedes Mal manuell eingestellt wird, erfordert das ein paar Klicks zu viel. Eine Schnellauswahl der fünf beliebtesten Modi wäre wünschenswert.

Wie günstig ist der Mova wirklich?

Neue Saugroboter der Spitzenklasse kosten schnell über 1000 Franken respektive Euro. Der Mova P50 Pro Ultra ist für rund 700 bis 750 Franken oder Euro erhältlich. Abstriche bei der normalen Reinigungsleistung musst du dabei kaum machen. So gesehen ist der neue Roboter ein fairer Deal.

Die Bilanz ist nicht ganz so positiv, wenn ich den Mova mit dem letztjährigen Topmodell von Dreame vergleiche, dem X40 Ultra Complete. Der ist über ein Jahr nach Marktstart für 750 bis 800 Franken oder Euro zu haben. Die Features sind ähnlich, allerdings ist die Saugkraft mit 12 000 Pascal geringer. Der P50 Pro Ultra ist also trotzdem das bessere Angebot, weil etwas günstiger und mit mehr Saugkraft.

  • Produkttest

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Fazit

Gut und den Preis wert

Die neue Tochtermarke von Dreame lanciert mit dem P50 Pro Ultra einen Saugroboter mit der Top-Technik aus dem Vorjahr zu einem vernünftigen Preis. Im Test erweist sich das Gerät als verlässlicher Helfer im Alltag.

Er saugt mit viel Power und wischt feucht mit zwei Mopps. Inklusive ist eine Basisstation, die dir viel Arbeit abnimmt: Sie saugt den Schmutz in einen Beutel, reinigt die Mopps mit heissem Wasser und trocknet sie. Schade ist lediglich, dass Mova die Schwächen der Dreame-Geräte nicht behoben hat.

Pro

  • gute Reinigungsleistung
  • fairer Preis
  • alle wichtigen Features
  • kompakte Basisstation

Contra

  • hohe Bauweise nicht ideal für tiefe Möbel
  • recht laut

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.

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